Nr. 71163
IHK-MEDIENINFO NR. 30/24 VOM 13.5.2024

Bergische Wirtschaft im Konjunkturtief

Geschäftsaussichten aber leicht verbessert.
Im Frühjahr 2024 hat sich die wirtschaftliche Lage im Bergischen Städtedreieck weiter eingetrübt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Bergischen IHK, an der sich diesmal 452 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten beteiligt haben. Nur bei jedem fünften Unternehmen laufen die Geschäfte zurzeit „gut“, 45 Prozent bewerten ihre gegenwärtige Lage als „befriedigend“ und 34 Prozent als „schlecht“. Der Geschäftslageindex, der die Differenz der „gut“- und „schlecht“-Einschätzungen widerspiegelt, sinkt im Vergleich zum Jahresbeginn um acht Punkte auf minus 13.  
„Das ist der schlechteste Wert seit Herbst 2020, als wir mitten in der Corona-Krise waren. Im Vergleich der drei bergischen Großstädte schneidet die Remscheider Wirtschaft weiter am schwächsten ab. Dies ist in erster Linie auf den weit überdurchschnittlich hohen Industrieanteil zurückzuführen“, erläutert IHK-Präsident Henner Pasch. Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer beklage, dass ihre Umsätze in diesem Jahr gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gesunken sind. „Die Betriebe beurteilen ihre Perspektiven für den weiteren Jahresverlauf zwar skeptisch, der Pessimismus lässt aber allmählich nach. Dies lässt hoffen, dass die Konjunktur die Talsohle erreicht hat. Ein Aufschwung ist jedoch noch nicht in Sicht“, so Pasch weiter.
Viele Industriebetriebe sind deutlich unzufriedener als noch zum Jahresanfang. Noch mehr als die konjunkturelle Schwäche sorgen sich die Unternehmen wegen der massiven strukturellen Probleme des Standorts Deutschland, die seine internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Der produktionsnahe Großhandel hängt von der unbefriedigenden Entwicklung der Industrie ab. Immerhin haben sich die Geschäftsaussichten für die Industriebetriebe und Großhändler etwas aufgehellt. Im Einzelhandel ist noch keine grundlegende Trendwende zum Besseren zu spüren. Die Lage des Verkehrsgewerbes hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert, die Gastronomie muss dagegen Umsatzeinbußen verkraften. Die Dienstleister stechen bei allen Konjunkturindikatoren im Branchenvergleich positiv hervor. Aber auch sie spüren, dass die gesamtwirtschaftliche Lage schwach ist. 
Die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise bleibt im Frühjahr 2024 das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko. Trotz einer leichten Entspannung an den Energiemärkten sieht die Wirtschaft weiter erhebliche Defizite in der Energiepolitik. Gefordert wird eine zuverlässige Energieversorgung mit möglichst stabilen, international wettbewerbsfähigen Preisen. „Die Betriebe äußern zudem deutlich ihren Unmut über die wachsende Bürokratie in Deutschland. Sie kritisieren, dass die Politik keine verlässlichen Rahmenbedingungen schafft, die Investitionen am Standort Deutschland begünstigen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. Dies hat zur Folge, dass die Dynamik am Arbeitsmarkt gering bleibt. Viele Betriebe halten zwar an ihrem Personalbestand fest, stellen aber nur wenige zusätzliche Mitarbeiter ein. Der Ausbildungsmarkt hat sich zu einem Bewerbermarkt gewandelt, auf dem sich die Unternehmen um eine schrumpfende Anzahl an Bewerbern bemühen müssen. 
IHK-MEDIENINFO NR. 29/24 VOM 19.4.2024

Situation der Kaiserstraße stand im Fokus des IHK-Stadtteilgesprächs in Vohwinkel

Knapp 30 Unternehmerinnen und Unternehmer kritisierten Leerstände, Verschmutzung sowie ein fehlendes Gesamtkonzept.
Im Mittelpunkt des IHK-Stadtteilgesprächs in Wuppertal-Vohwinkel stand insbesondere die derzeitige Situation rund um die Kaiserstraße. Etwa 30 Vohwinkeler Unternehmerinnen und Unternehmer konnte die Bergische IHK zu diesem Austausch in dieser Woche im Restaurant „Zum Pfannenschrat“ begrüßen. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge freute sich über das Interesse an diesem Veranstaltungsformat und stellte einleitend Struktur und Aufgaben der IHK vor. „Wir sind heute hier bei Ihnen in Vohwinkel, um zu erfahren, welche Sorgen und Nöte Sie konkret bewegen“, betonte Wenge. Im Anschluss daran skizzierte Dario Vaupel kurz die Aktivitäten der Wirtschaftsjunioren Wuppertal und rief dazu auf, sich noch stärker für den Standort Wuppertal zu engagieren. 
Die Vohwinkeler Unternehmerinnen und Unternehmer artikulierten deutliche Kritik an der verkehrlichen Situation, die im Bereich der Kaiserstraße – und auch des Westrings – gerade in Stoßzeiten kaum noch tragbar sei. Und aufgrund der zu erwartenden Besucher der Bundesgartenschau (Buga) im Jahr 2031 sei ein Verkehrschaos zu befürchten. Deutlich wurde seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch, dass die Buga große Chancen für Vohwinkel, für Wuppertal sowie für die gesamte Region biete und zu einer deutlichen Aufwertung des Standortes beitragen könne. Aktuell seien Teile von Vohwinkel jedoch wenig einladend für Besucher: vielfache Leerstände sowie verschmutzte Häuser und Gehwege würden das Bild prägen. Auch der Bahnhof Vohwinkel sei für mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisende Besucher der Buga nicht gerade ansprechend. 
Wichtig sei den Unternehmerinnen und Unternehmern, dass es schnell ein schlüssiges und mit allen Betroffenen abgestimmtes Gesamtkonzept für die Kaiserstraße und den ganzen Stadtteil gebe. Dieses Ansinnen könne im Rahmen eines moderierten „Runden Tisches“ weiter forciert werden – gerne mit der Bergischen IHK als Motor und Katalysator. IHK-Einzelhandelsexpertin Dr. Daria Stottrop verwies hierbei auf das in Bearbeitung befindliche „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK), in das auch die Ergebnisse einer unlängst unter den Gewerbetreibenden in Vohwinkel durchgeführten Umfrage einfließen würden. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge rief die lebhaft diskutierenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, sich intensiver in den laufenden Prozess einzubringen. „Denn nur wer sich selbst engagiert, kann auch etwas bewegen“, so Wenge. Dies gelte im Übrigen auch für eine Kandidatur bei der anstehenden IHK-Vollversammlungswahl 2025, für die er einige potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten im Raum ausgemacht habe. 
Auch nach dem Ende des offiziellen Teils nutzten die Unternehmerinnen und Unternehmer bei einem Imbiss die Möglichkeit, untereinander und mit den IHK-Vertretern zu sprechen und zu netzwerken. Das nächste Stadtteilgespräch wird voraussichtlich in einem Stadtteil von Solingen stattfinden. 
 
IHK-MEDIENINFO NR. 26/24 VOM 16.4.2024

Städtische Dezernenten am 22. April zu Gast in IHK-Ausschüssen

Der Kämmerer der Stadt Wuppertal, Thorsten Bunte, und Dr. Sandra Zeh, die neue Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt Wuppertal, sind am 22. April zu Gast in der Bergischen IHK. Sie nehmen an einer gemeinsamen Sitzung des IHK-Bezirksausschusses Wuppertal und des IHK-Finanz- und Steuerausschusses teil. 
Bunte wird zur finanzpolitischen Lage und den Perspektiven der Stadt Wuppertal referieren. Dr. Zeh spricht darüber, wie man Wuppertal für Firmen und Fachkräfte attraktiver machen kann. Darüber hinaus wird Dr. Andreas Leweringhaus von der Bergischen IHK über die Vorbereitungen zur kommenden Vollversammlungswahl 2025 berichten.
Die Sitzung beginnt am Montag, 22. April, um 16 Uhr im Plenarsaal der IHK-Hauptgeschäftsstelle Wuppertal. Interessierte bergische Unternehmerinnen und Unternehmer können an der Sitzung teilnehmen. Dafür ist lediglich eine Anmeldung über https://events.bergische.ihk.de/sitzungbzwstr220424 erforderlich. 
IHK-MEDIENINFO NR. 25/24 VOM 11.4.2024

Nächstes „IHK-Stadtteilgespräch“ am 17. April in Wuppertal-Vohwinkel

Das nächste „IHK-Stadtteilgespräch“ findet am 17. April in Wuppertal-Vohwinkel statt. Örtliche Unternehmerinnen und Unternehmer können ab 18:30 Uhr im Restaurant „Zum Pfannenschrat“, Roßkamperstr. 39, mit Vertretern der Bergischen IHK über alle Themen sprechen, die den Stadtteil oder den einzelnen Betrieb bewegen.
„Für uns ist es wichtig zu erfahren, welche Probleme die dortigen Gewerbetreibenden und Firmen bewegen. Das kann bei einem zu langsamen Internetanschluss anfangen und bis hin zu Schwierigkeiten bei Bauvorhaben reichen“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. Angesprochen werden sollen beispielsweise auch die BUGA 2031 und die verkehrliche Situation.
Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer können sich über https://events.bergische.ihk.de/stadtteil170424 noch bis zum 15. April anmelden. Das nächste IHK-Stadtteilgespräch wird voraussichtlich wieder in Solingen stattfinden.
Die Bergische IHK vertritt die Interessen ihrer 40.000 Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik und Verwaltung in Wuppertal, Solingen und Remscheid. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „IHK-Stadtteilgespräche“ werden konkrete Probleme und Anliegen vor Ort mit den Betrieben in den einzelnen Stadtteilen erörtert.
IHK-MEDIENINFO NR. 24/24 VOM 22.3.2024

100 Tage Pragmatismus-Vereinbarung

Bergische IHK und Handelsverband begrüßen erste Maßnahmen, fordern zugleich stärkere Kommunikation und Besetzung der Projektsteuerung.
Eine deutliche Beschleunigung der Bautätigkeiten für das Fernwärmenetz und die Innenstadtgestaltung in Wuppertal versprachen Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und WSW-Vorstand Peter Storch, als sie im Dezember die Pragmatismus-Vereinbarung unterschrieben haben – seitdem sind 100 Tage vergangen. Aus Sicht der Wirtschaft ist positiv hervorzuheben, dass einzelne Maßnahmen aus der Vereinbarung bereits umgesetzt wurden. „Wir begrüßen die Überarbeitung des Bauzeitenplans durch die WSW, der für mehr Planungssicherheit bei allen Akteuren in der Innenstadt sorgen soll“, sagt Katrin Becker, Vizepräsidentin der Bergischen IHK und Center Managerin der City-Arkaden. Auch wenn die Dokumentation der Bodendenkmäler künftig zügiger abgearbeitet werden soll, bleibt offen, wie oft die Baustelle wegen historischer Funde zum Pausieren gezwungen wird. „Auf alle Unternehmen in der Innenstadt werden noch herausfordernde Zeiten zukommen, allerdings sollten wir gemeinsam positiv in die Zukunft schauen und verstärkt herausstellen, wie sich die Innenstadt nach Abschluss der Arbeiten ihren Besucherinnen und Besuchern präsentiert“, so Becker.
Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation sieht Björn Musiol, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Wuppertal des Handelsverbandes NRW - Rheinland: „Auf uns kommen weiterhin Mitglieder zu, die sich unzureichend über die Bautätigkeiten informiert fühlen. Hier ist trotz aller Anstrengungen noch deutlich Luft nach oben.“ Auch deshalb freuen sich Handelsverband und IHK über den Beschluss des Stadtrates aus dieser Woche, ein City-Management für die Innenstadt bei der Wirtschaftsförderung zu installieren, wodurch eine beharrliche Forderung der Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt IG1 endlich erfüllt wird. „Mit einer Ansprechpartnerin oder einem Ansprechpartner vor Ort können die vielen guten Ansätze des Baustellenmanagements deutlich besser an die Unternehmerinnen und Unternehmer in der City kommuniziert werden“, erklärt Musiol. Wermutstropfen bleibt hingegen die noch immer nicht vergebene Projektsteuerung zu den Umbaumaßnahmen – hier fordern Handelsverband und IHK eine schnellstmögliche Stellenbesetzung.
Für eine bessere Abstimmung auf gesamtstädtischer Ebene wirbt Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK: „Wir appellieren an Oberbürgermeister Schneidewind, den bewährten Steuerungskreis Einzelhandel wieder zusammenkommen zu lassen, um die Kommunikation zwischen den handelnden Akteuren aus den großen und kleinen Zentren zu verbessern. Dabei können auch Projekte mit gesamtstädtischer Ausstrahlung wie die aktuelle Baumaßnahme in der Innenstadt diskutiert werden.“ In dem Arbeitskreis, der auf Einladung des Oberbürgermeisters aktuelle zentrenrelevante Themen behandelt, engagieren sich neben der Stadtverwaltung auch Vertreterinnen und Vertreter der Interessen- und Werbegemeinschaften, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, des Handelsverbandes und der IHK.